Wissenswertes
Die Rolle psychischer und physischer Anspannung
Kennst du das brennende Gefühl hinter dem Brustbein nach einem langen, nervenaufreibenden Tag? Stressbedingtes Sodbrennen ist keine Seltenheit und kann selbst dann auftreten, wenn du dich sonst ausgewogen ernährst. Betroffene berichten von Sodbrennen im Zusammenhang mit Stress oder sogar durch Verspannungen im Nacken und Rücken. Medizinische Studien zeigen, dass dauerhafte Anspannung den gesamten Verdauungstrakt beeinflussen kann – angefangen bei einer veränderten Magensäureproduktion bis hin zu einer untypischen Funktion von Magen und Darm1. In diesem Artikel erfährst du, wie Stress und muskuläre Verspannungen mit Sodbrennen zusammenhängen, welche körperlichen Prozesse dabei ablaufen und warum es sich lohnt, auf die Signale deines Körpers zu achten.
Wenn du unter Druck stehst, schüttet dein Körper vermehrt Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin aus. Diese aktivieren das sympathische Nervensystem, das den Körper in Alarmbereitschaft versetzt – eine natürliche Reaktion, die kurzfristig Energie freisetzt, aber auch die Verdauung beeinflusst. Unter Stress wird die Magenaktivität häufig aus dem Gleichgewicht gebracht: Die Durchblutung der Schleimhaut sowie die Magenbewegungen verändern sich, sodass sich die Entleerung verlangsamen kann. Dadurch verbleibt der Inhalt länger im Magen, wodurch sich das Risiko erhöht, dass saure Flüssigkeit nach oben in die Speiseröhre gedrückt wird. Zudem kann anhaltender Stress die Empfindlichkeit der Schleimhaut steigern, sodass selbst normale Säuremengen als unangenehmes Brennen wahrgenommen werden. Hält dieser Zustand über längere Zeit an, kann die Schleimhaut mit typischen Symptomen wie Druckgefühl oder Sodbrennen gereizt werden.1, 2
Psychische Anspannung kann die Funktion des unteren Ösophagussphinkters, also des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre, direkt beeinträchtigen. Wird dieser Ringmuskel geschwächt, kann Magensäure leichter nach oben gelangen und Sodbrennen auslösen3. Belastende Phasen oder Prüfungsangst führen deshalb oft zu vermehrtem Aufstoßen oder Brennen im Brustbereich. Hinzu kommt, dass Stresshormone die Schmerzempfindlichkeit erhöhen, sodass selbst leichte Refluxsymptome deutlich stärker wahrgenommen werden. Auch Schlafmangel, der häufig mit Stress einhergeht, verstärkt diese Effekte und kann das Risiko für nächtliches Sodbrennen zusätzlich erhöhen. Wer lernt, Stressfaktoren früh zu erkennen und gezielt Pausen einzubauen, kann diesen Kreislauf langfristig unterbrechen.
Nicht nur die Psyche, sondern auch der Bewegungsapparat kann bei Refluxbeschwerden eine Rolle spielen. Studien zeigen, dass Menschen mit Rücken- oder Wirbelsäulenbeschwerden häufiger unter Refluxsymptomen leiden. Vermutet wird, dass gemeinsame Nervenbahnen und muskuläre Verbindungen – etwa über das Zwerchfell – die Wechselwirkung zwischen Rücken und Verdauungstrakt beeinflussen. So kann eine eingeschränkte Beweglichkeit oder muskuläre Dysbalance im Rumpfbereich die natürliche Schutzfunktion gegen den Rückfluss von Magensäure beeinträchtigen. Auch wenn der genaue Mechanismus noch nicht vollständig verstanden ist, deutet die Forschung darauf hin, dass Körperhaltung und Muskelspannung durchaus einen gewissen Einfluss auf das Auftreten von Reflux haben4. Eine ungünstige Körperhaltung, langes Sitzen oder einseitige Belastungen könnten das Problem demnach zusätzlich verstärken, da sie die Beweglichkeit des Zwerchfells einschränken können. Wer sich regelmäßig dehnt, Pausen einlegt und gezielt die Rumpfmuskulatur stärkt, kann dem entgegenwirken, was sich positiv auf Refluxbeschwerden auswirken könnte.
Neben einer entspannten Körperhaltung kann auch die Atmung helfen, Refluxbeschwerden zu lindern. In einer klinischen Studie zeigte sich, dass gezieltes Zwerchfell- oder Bauchatmen die Funktion des unteren Ösophagussphinkters stärkt, also des Muskels, der den Magen nach oben hin abdichtet. Teilnehmende mit regelmäßiger Atempraxis berichteten über eine deutliche Reduktion von Sodbrennen und Refluxsymptomen. Bewusstes, tiefes Atmen entlastet das Zwerchfell, fördert die Durchblutung im Bauchraum und trägt dazu bei, den Druck zwischen Brust- und Bauchhöhle auszugleichen. Dadurch kann weniger Magensäure nach oben steigen. Richtiges Atmen ist damit ein einfacher Ansatz, um stressbedingtes Sodbrennen potenziell abzumildern.5
Sodbrennen zeigt sich meist als brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, begleitet von saurem Aufstoßen oder einem bitteren Geschmack im Mund. Manche Betroffene spüren auch Druck im Oberbauch oder ein Kloßgefühl im Hals, das sich in stressigen Zeiten verstärken kann. Hinweise aus Studien legen nahe, dass bei vermehrtem psychischem Stress die Symptome von Sodbrennen und Reflux häufiger auftreten können. Wenn dein Brennen also besonders in Phasen hoher Anspannung auftritt und sich in ruhigeren Zeiten bessert, könnte dies auf einen stress-assoziierten Reflux-Zusammenhang hinweisen6. Auch nächtliches Erwachen durch Reflux oder eine Verschlechterung der Beschwerden bei emotionalen Belastungen sind typische Hinweise. Wenn diese Symptome regelmäßig auftreten, lohnt es sich, ein Tagebuch über Stresslevel, Ernährung und Beschwerden zu führen. So lassen sich Zusammenhänge leichter erkennen und gezielte Maßnahmen ergreifen.
Ob Sodbrennen durch Stress, Reflux durch Verspannungen oder eine Kombination aus beidem: Die enge Verbindung von Psyche, Muskulatur und Verdauung ist wissenschaftlich gut belegt. Ein bewusster Umgang mit Stress, ausreichend Pausen im Alltag und gezielte Entspannungstechniken können helfen, die Belastung der Speiseröhre zu verringern. Ebenso wichtig sind regelmäßige Bewegung und eine aufrechte Körperhaltung, um Verspannungen vorzubeugen und das Zwerchfell beweglich zu halten.
Treten die Beschwerden dennoch akut auf, kann ein lokal wirkendes Mittel helfen, die gereizte Schleimhaut zu schützen und das Brennen zu lindern. ESOXX One bildet einen schützenden Film über der gereizten Schleimhaut und unterstützt so deren natürliche Regeneration – ganz ohne systemische Wirkung. So lässt sich die Zeit überbrücken, bis Stress und Anspannung wieder nachlassen.
Bleiben die Beschwerden trotz dieser Maßnahmen bestehen, ist ärztlicher Rat sinnvoll, um mögliche organische Ursachen abzuklären und gemeinsam geeignete Schritte zu finden.
1 Leigh, S.-J., Uhlig, F., Wilmes, L., Sanchez-Diaz, P., Gheorghe, C. E., Goodson, M. S., Kelley-Loughnane, N., Hyland, N. P., Cryan, J. F., & Clarke, G. (2023). The impact of acute and chronic stress on gastrointestinal physiology and function: A microbiota–gut–brain axis perspective. The Journal of Physiology, 601, 4491-4538.
2 Ramirez, J. (2024). Evaluating the effect of stress on gastroesophageal reflux disease. Journal of Surgery, 20, 180.
3 Gerson, L. B., & Fass, R. (2009). A systematic review of the definitions, prevalence, and response to treatment of nocturnal gastroesophageal reflux disease. Clinical Gastroenterology and Hepatology, 7(4), 372-378.
4 Mittal, R. K., Le, C., Ledgerwood, M., Jung, D. K., Gandu, V., & Zifan, A. (2024). Esophageal symptoms and lumbosacral back pain. Gastro Hep Advances, 3(2), 292-299.
5 Halland, M., Bharucha, A. E., Crowell, M. D., Ravi, K., & Katzka, D. A. (2021). Effects of diaphragmatic breathing on the pathophysiology and treatment of upright gastroesophageal reflux: A randomized controlled trial. American Journal of Gastroenterology, 116(1), 86-94.
6 Sanna, L., Stuart, A. L., Berk, M., Pasco, J. A., Girardi, P., & Williams, L. J. (2013). Gastro oesophageal reflux disease (GORD)-related symptoms and its association with mood and anxiety disorders and psychological symptomology: A population-based study in women. BMC Psychiatry, 13, 194.
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Saures Aufstoßen ist ein typisches Symptom von Sodbrennen. Dabei gelangt Magensäure zurück in die Speiseröhre, was ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein verursacht. Häufige Auslöser sind üppige Mahlzeiten, fettiges oder scharfes Essen sowie ein schwacher Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre.
Sodbrennen nach dem Essen entsteht meist durch Völlegefühl und erhöhten Magendruck. Große oder fettige Mahlzeiten sowie spätes Essen fördern den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre.
Neben der Ernährung spielen auch Bewegungsmangel, Stress, Übergewicht und enge Kleidung eine Rolle. Auch Rauchen kann Sodbrennen verstärken, da es den Schließmuskel der Speiseröhre schwächt.
Wenn Sodbrennen häufig auftritt, länger anhält oder von Symptomen wie Gewichtsverlust, Schluckbeschwerden oder nächtlichem Husten begleitet wird, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen.